» Mit riesen Schritten

Im Schnitt wurden es dann doch drei Medaillen pro Tag. Hatte Roland Böller, Cheftrainer der SSG 81 Erlangen, die Messlatte für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften scheinbar hoch angesetzt, übertrafen seine Schwimmer jegliche Erwartungen, besonders seine Eigenen. War das Ziel ursprünglich, „jeden Tag eine Medaille zu gewinnen“, holten die Erlanger Athleten Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils dreimal Edelmetall, und gegen Wettkampfende steigerte sich die Zahl: Samstag wurden es vier, Sonntag fünf. Wie stark und leistungsfähig seine Sportler sind und wie gut aufgestellt die junge Basis ist, das macht Böller besonders glücklich: „Die Freude ist riesig. Jeder einzelne Sportler hat eine überzeugende Leistung abgeliefert.“ Und, mit stolzer Wärme in der Stimme: „Ich meine, wenn man sich das mal ansieht, wir haben zehn verschiedene Medaillengewinner.“ Ein breites Feld der Erlanger schob sich während der letzten Woche in die deutsche Spitze ihres Jahrgangs vor. Da gab es den zweifachen deutschen Jahrgangsmeister Konstantin Walter (Jg. 1997, TB), der sich mit seinen Titeln über 200m und 400m Lagen für das Europäische Olympische Jugendfestival qualifizierte; zwei Bronzemedaillen über 200m Freistil und 200m Rücken gehen auch auf das Konto des 16-Jährigen. Da gab es die zweifache Vizemeister Michelle Messel (Jg. 1997, TB) und Marc Bayer (Jg. 1996, TB), die beide Silber über 50m und 100m Schmetterling gewannen. Und es gab Mareike Förster (Jg. 1997, TB), Zweite über 200m Brust und Dritte über die 100m Distanz. Die 200m Brust schwamm sie außerdem im offenen Hauptfinale und belegte Platz fünf. Von einem weiteren Hauptfinalteilnehmer kann man nicht sagen, dass er vom Pech verfolgt war, aber er fühlte sich zunehmend so. Jonas Gutzat (Jg. 1995, TB) schwamm trotz Krankheit persönliche Rekordzeiten und wurde Zweiter im Hauptfinale über 200m Freistil, jedoch reichte seine Zeit um zwei Zehntel nicht für die Qualifikation für die Jugend-Europameisterschaft. Nils Wich-Glasen (Jg.1994, TB), normalerweise Erfolgsgarant der SSG, erreichte zwar die Finals, blieb aber ansonsten unter seinen Fähigkeiten. „Abi“, lautete die Erklärung des Trainers und in der Tat hatte Wich-Glasen am Tag vor der Abreise zur DJM seine letzte Abiturprüfung und war in seiner sportlichen Vorbereitung daher sehr eingeschränkt. Der Nachwuchs konnte dafür mit sprunghaften Verbesserungen und Bestzeiten auftrumpfen. Marie Graf (Jg. 1999, TB) gewann Silber und Bronze über 400m und 200m Lagen, Xander Cronje (Jg. 1999, SGS/SVE) wurde zweimal Dritter über 100m und 200m Freistil. Svenja Schüren (Jg. 1998, TB) bewies ihr Talent fürs Freistilschwimmen mit Bronze über 100m Freistil und Finalteilnahmen über 50m, 200m, 400m, 800m und 1500m Freistil. Die „kleinen“ 2000er Jahrgänge kämpften sich in die vorderen Ränge Deutschlands. So gewann Theresa Neukam (SGS/SVE) Silber über 100m Schmetterling, Varinka Albert (SGS/SVE) holte Bronze über 200m Rücken und Lea Hofmann (SGS/SVE) verpasste mit Platz vier über 200m Schmetterling nur knapp einen Medaillenrang. Weitere junge Talente wie Laura Felder (Jg. 1999, TB), Karla Völcker (Jg. 1999, TB) und Ferdinand Reng (Jg. 1998, TB) platzierten sich in den Finals unter den ersten sechs Schwimmern. 18 Medaillen von zehn Sportlern bei der DJM, sowie der starke Zusammenhalt und Teamgeist der Mannschaft weisen für Böller den Weg der Erlanger Schwimmer steil nach oben, seine Prognose für die Zukunft: „Es geht mit riesen Schritten voran.“
 
23.06.2013, Elena Walter
 
 


Ein Teil des erfolgreichen Erlanger Teams
v.l.n.r. hinten.:  Karla Völcker, Marc Bayer, Michelle Messel, Alexander Sinn, Pascale Freisleben, Ferdinand Reng, Daniela Neubig, Quang Luu, Matthias Lang
vorne: Xander Cronje, Svenja Schüren, Peter Varjasi, Iris Breidbach